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We are a landscape of all we know -
wir sind eine Landschaft all dessen, was wir kennen.
Dieser Satz kam mir heute wieder in den Sinn, als ich auf einmal dieses Katzenportrait vor mir sah. Ich habe dieses Bild selbst gemalt, denn ich male manchmal als meine persönliche Art, Vison Boards zu erstellen.
Diese Katze ist meine verstorbene Katze Ava. Sie hat sich einfach ins Bild hineingemogelt und ich habe sie erst erkannt, nachdem die Grundzüge der Katze auf dem Laken, das den Untergrund bildet, fertig war. Ava hatte genau diesen intensiven und gleichzeitig wie entrückten Blick, mit dem sie mich vor die Aufgabe gestellt hat, nicht nur für Pferde sondern auch für Katzen das Medical Training anzuwenden und zu lehren.
Sie veranschaulicht mir gerade noch einmal eine Tatsache, die ich so bedeutend finde, dass ich diesen Gedanken und diese Erinnerung an sie und den Eingangssatz mit euch teilen möchte:
Wir wissen niemals bei einem anderen Lebewesen ganz genau, wie es eine Situation, in der wir uns möglicherweise gemeinsam befinden, wahrnimmt. Das ist schon bei einem anderen Menschen nicht fehlerfrei erkennbar und häufige Konfliktquelle in der Kommunikation, weil wir einfach davon ausgehen, unser Gegenüber nimmt etwas auf die gleiche Weise wahr wie wir.
Unsere Tiere haben dazu noch anderes ausgebildete und in der Regel viel feinere Sinnesorgane als wir. Nicht immer kennen wir die Vergangheit unserer Katze lückenlos, selten ab dem ersten Tag, und was sie erlebt, während sie alleine zuhause oder unterwegs ist, bleibt uns verschlossen.
Darum ist es hilfreich, sich immer wieder daran zu erinnern, dass jedes Verhalten einen Grund hat. Entziehen oder Widersetzen bei medizinischen Behandlungen oder Untersuchungen ist mit einer emotionalen Not verbunden, die wir durch das Medical Training verringern oder sogar beseitigen können. Am besten natürlich, wenn wir grundlegende Abläufe schon vorbereitend trainieren.
(c) Clickerlabor
13. Juni 2024
Clickern heisst: Lernen lernen!
Leben heisst Lernen.
Lernen zieht Veränderungen mit sich - und setzt diese voraus...
Meine Pferde (oder überhaupt, diese in mein Leben zu holen) haben mich verändert. Wir entwickeln uns gemeinsam weiter - und ich unterstütze inzwischen weitere Pferd-Mensch-Teams dabei zusammenzuwachsen und Ziele zu erreichen. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Um Veränderungen bei anderen zu erreichen, muss ich mich zuerst selbst verändern.
Das Clickern bzw. die Kommunikation über positive Verstärkung hilft dabei, dies möglich zu machen: Mittels Click und Futter - und über eigene Verhaltensänderungen! - können wir unseren Pferden helfen, das Richtige zu tun.
Es ist für mich ein unglaublich spannender und bestärkender Prozess, sich auf diese Reise zu machen und immer wieder herauszufinden und abzugleichen:
Was braucht mein Pferd, was brauche ich - um Verhalten verändern zu können...
🙏❤🙏🧠🙏
(c) Clickerlabor
26. November 2021
Medical Training bedeutet Fairness!
Medical Training ist nicht nur fair zum Pferd, das dank dieser Möglichkeit viel stressfreier durchs Leben gehen kann, sondern auch extrem fair gegenüber Tieräztinnen und Tierärzten sowie weiteren Pferdetherapeutinnen und -therapeuten, die ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag zugunsten des Pferdes gerne ohne Verletzungen überstehen möchten.
Eine absolute Erleichterung stellt das Medical Training natürlich auch für die angehörigen Menschen dar, die ja die medizinische Nachversorgung zwischen Behandlungen zu leisten haben.
Die Bedeutung des Medical Trainings für die Lebensqualität von Tieren in unserer Obhut ist immens. Dabei kann nicht nur das Thema Schmerz bewältigt werden, sondern auch komplexe Abläufe inklusive Stillstehen, Abhören, Desinfektion mit Alkohol, Spritzen, Scheren, Sprühen, Lokalanästhesie, Verbände und Schmerzmittelgabe. All die aufgezählten Dinge können innerhalb EINER zusammenhängenden Behandlung oder OP vorkommen. Wer das schon einmal mitelebt hat, konnte möglicherweise beobachten, welche dieser Dinge selbst in der Sedierung Gegenwehr verursachen, höhere Dosierungen oder Nachsedieren notwendig machen - nicht sehr gesund... Und es gibt zahlreiche weitere Medical Training Themen rund um Auge, Ohr und Zahn.
Medical Training ist grossartig! Stillstehen unter Reizeinwirkung ist DAS erforderliche Verhalten PRO PFERD, wenn es um medizinische Behandlungen geht. Und das ist alles andere als langweilig!
Fang damit an, solange noch alles gut ist!!!
Medical Training ist auch dadurch so attraktiv, dass man es mit jedem Pferd auf engstem Raum zu jeder Jahresezeit üben kann:
Zu jung zum reiten? Alt genug für Medical Training!
Zu krank? Fit genug für Medical Training!
Zu alt? Jung genug für Medical Training!
Zu klein? Gross genug für Medical Training!
(c) Clickerlabor
26. September 2022
Training mit positiver Verstärkung fördert die Außenreiz-Toleranz!
Silvester ist solch eine Ausnahmesituation für unsere Tiere, dass ein perfektes Training dafür fast aussichtslos erscheint. Die Sorge um die Gesundheit meiner Ponys hat mich daher im Vorfeld ziemlich belastet.
Vor 2 Jahren ist Pünktchen zum Jahreswechsel ab 18 Uhr gestresst herumgelaufen, hat Joleen herumgetrieben und war nicht zu beruhigen. Und das trotz Corona-bedingtem Feuerwerksverbot...
Im letzten Jahr durften wir bei Nina Steigerwald in Ochtmannien Zuflucht finden 🙏🙏🙏, doch in diesem Jahr ging kein Weg daran vorbei, die Situation bei uns am Stall zu meistern.
Zum Glück konnte ich erleben, dass offensichtlich jede weitere investierte Trainingseinheit der letzten 2 Jahre ins Silvestertraining eingezahlt hat!
Pünktchen und Joleen konnten auf erlerntens Verhalten zurückgreifen und u.a. vom Kooperationssignal Kinn auf Hand ablegen profitieren, das wir im Medical Training aufgebaut haben - und das sogar im Doppelpack! So haben sie die Stunden vor Null Uhr als grosse positive Trainings-Session erlebt, anstatt sich immer mehr in die Ausweglosigkeit zu begeben. Ab Mitternacht wurde dann nur wenig gelaufen und dank ausbleibender Panik konnten sie immer wieder auch zu mir kommen.
Ich bin so froh, durch das Clickern und das Training über positive Verstärkung Lernen gewaltfrei gestalten und Lebensqualität vermitteln zu können - sogar an Silvester!
Danke an alle Geschäfte, die kein Feuerwerk verkauft haben! Danke an die Hersteller, die sich Gedanken um lautloses und umweltverträglicheres Feuerwerk machen. Danke an alle, die Lösungen suchen, die dazu führen könnten, dass die Freude der einen am Böllern nicht zum Leid anderer führt.
Und besonderen Dank an alle, die in dieser Nacht einfach gar nicht geböllert haben!!!
Denn unseren Haustieren können wir durch aufwändiges Training ein wenig Erleichterung verschaffen - Wildtiere haben diese Chance nicht.
(c) Clickerlabor
1. Januar 2023
Frag dein Pferd!
Clickertraining funktioniert wie ein Frage-Antwort-Spiel: Unsere Frage als Mensch ans Pferd lautet: "KANNST DU ein Verhalten xy zeigen?"
Unser Pferd antwortet uns dann über seine Körpersprache - und das Erfüllen oder Nicht-Erfüllen unseres Trainingskriteriums (!) - mit "JA" oder "NEIN". Entsprechend fällt dann unsere nächste Frage aus.
Ein Verhaltens-JA vom Pferd wird von uns mit Click und Futter bestätigt und zeigt deinem Pferd: Dieses Verhalten war genau das, nach dem wir gefragt hatten. DAS ist unser Trainigskriterium. bei dem wir immer clicken, wenn du das erfüllst!
Bei einem JA können wir die gleiche Frage noch einmal stellen, oder einen nächstfortgeschrittenen Trainingsschritt anfragen. Oder wir beenden das Training mit diesem schönen Zwischenstand, indem wir unser Pferd aus dem Trainingskontext in eine ebenfalls angenehme Situation entlassen: zu Futter aus einer Futterschale, an die Heuraufe, zu seinen Pferdefreunden etc.
Sagt unser Pferd "NEIN", haben wir ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, wie wir unsere nächste Frage stellen. Wichtig ist, ein nicht erwünschtes Verhalten auf keinen Fall zu clicken und zu füttern - denn sonst erhält unser Pferd einfach die falsche Information über unser gefragtes Trainingskriterium!
Nach einem NEIN können wir die gleiche Frage noch einmal stellen, eine schon einmal gestellte, einfachere Frage wiederholen, oder einen neuen, minimal leichteren, Zwischenschritt anfragen.
Auch nach einem NEIN können wir das Training beenden, was aber in diesem Fall eine strafende Wirkung haben kann, denn wir hören mit dem futterspendenenden Training auf, weil das Pferd etwas falsch gemacht hat. Solche "negativen Strafen" fühlen sich aber nicht so gut an und können genauso zu Frust fühlen wie die "positive Strafe", die etwas unangenehmens hinzufügt.
Es macht also Sinn, das Training so aufzubauen, dass dein Pferd im Idealfall zu 100%, aber mindestens zu 80% durch sein Verhalten zeigen kann:
JA; DAS KANN ICH! Denn das fühlt sich einfach großartig an und motiviert!
(c) Clickerlabor
13. Oktober 2023
Rituale und Gewohnheiten
Training hat so viele Effekte auf uns, so vieles, das wir positiv für uns nutzen können:
Gleichzeitig mit neu gelernten Verhaltensweisen etabliert das Clickern nämlich auch bewusst neue Rituale und Gewohnheiten - nicht nur bei unseren Tieren, sondern auch bei uns selbst. Das kann extrem hilfreich sein, wenn man sich (und seinem Tier) mit alten Angewohnheiten selbst im Weg steht...
Es ist ein tolles Gefühl, das eigene Verhalten immer schneller und bewusster anpassen zu können, und passende Trainingsschritte und Lösungen für die manchmal herausfordernden Themen zu finden, die im Zusammenleben mit unseren Tieren ja immer wieder auftauchen.
Mir fällt es durch das Training mit positiver Verstärkung z.B. immer leichter, mein Training zu planen, Lösungen zu finden, Entscheidungen zu treffen und konstruktiver mit Fehlern umzugehen. Konntest du bereits ähnliche Erfahrungen machen?
(c) Clickerlabor
18. Oktober 2023
Wertebasiertes Tiertraining
Meine Trainingsphilosophie steht auf folgenden Werten:
LIEBE
Training ist so vIel mehr als Technik! Bei mir steht zwar "Clickertraining" auf dem "Etikett", was viele mit Präzision und Sachlichkeit verbinden, aber es ist so viel mehr als das!! Mitgefühl und das Erfüllen von. Bedürfnissen ist bei meiner Arbeit die Basis und auch der Motor für meine Trainingsleidenschaft!
INSPIRATION
Durch Kreativität und Systematik Lösungen zu finden, treibt mich ebenso an, wie andere inspirieren zu können. So können wir mehr werden als die Rohdiamanten, die wir sowieso schon sind. Es ist wunderschön mitzuerleben, wenn Mensch und Tier sich entfalten, blühen und glänzen und mehr Balance, und Selbstwert finden.
EIGENVERANTWORTUNG
Medical Training und Clickertraining sind so niedrigschwellige wie umfassende Möglichkeiten, die Lebensqualität von Mensch und Tier zu verbessern. Jeder kleine erste Schritt lässt uns wachsen. Auf diese Art können wir Eigenverantwortung für die persönliche Entwicklung von uns selbst und den uns anvertrauten Tieren übernehmen und für uns einstehen - individuell und persönlich.
(c) Clickerlabor
23. Dezember 2023
Universelle Lerngesetze
Das Lerngesetz der positiven Verstärkung hat für alle Lebewesen Gültigkeit. Deshalb lassen sich mit einem sogenannten Verstärker unzählige Verhaltensweisen beeinflussen - denn alles was wir tun, ist ein Verhalten.
Sogar das "Nichtstun" ist ein Verhalten - denn genaugenommen tun wir oder unsere Tiere selbst dann noch etwas, wenn wir nichts tun, zumindest solange wir lebendig sind. Z.B. Atmen, liegen oder stehen:
Der Clicker oder ein anderer Marker, den unser Tier wahrnehmen kann, kann das Verhalten, für das unser Trainee, (egal ob Pferd, Katze, Schnecke oder Huhn) dann ein richtig lohnenswertes Geschenk erhält, sogar ganz präzise markieren.
Wenn wir unsere Tiere genau beobachten, zeigen sie uns sogar oft von selbst, was ihr Verstärker ist, den sie am liebsten haben möchten.
Die meisten Tiere freuen sich als Verstärker am ehesten über etwas Fressbares, denn das ist einfach angeboren, weil lebensnotwendig. Sie wiederholen dann das Verhalten, für das sich ihr Einsatz gelohnt hat. Oft suchen sie sogar den Ort wieder auf, an dem sie sich wegen des Futters oder z.B. wegen sozialer Verstärker wohlgefühlt haben.
Mit einem breiten Wissen über lohnenswerte Verstärker für meine jeweilige Tierart kann ich diese gezielt und variabel einsetzen. Ich mache mit diesem Trainingsmanagement die von mir erwünschte Verhaltensweisen für mein tierisches Gegenüber ganz ohne aversive Massnahmen lohnenswert.
Clickern und positive Verstärkung bietet so viele kreative neue Lösungen, die oft sehr einfach umsetzbar sind und das in ganz vielen Lebensbereichen.
(c) Clickerlabor
5. Juni 2024
Selbstwirksamkeit durch Clickertraining
Training - was bedeutet das für dich? Für mich ist gutes Training ein Miteinander aus Intuition, Erfahrung und Wissen. Auf dieser Basis übe ich gemeinsam mit meinem Trainingspartner Tier Verhaltensweisen ein, die uns zu gemeinsamen ZIelen führen und uns als miteinander verbundenen Individuen gut tun.
Ich habe mich für die positive Verstärkung entschieden, weil das Clickertraining beim Lernen (egal welcher neuen Dinge) punktgenau das erwünschte Verhalten aufzeigt. Fehler werden einfach ignoriert. Dadurch lernt mein Tier nicht nur, was ich mir von ihm wünsche, sondern gleichzeitig, dass diese neue Sache UND der Lernprozess an sich sich einfach gut anfühlen und Spaß machen!
Wir verknüpfen beim Clickern eine Tätigkeit mit Freude und Erfolg - und werden dadurch automatisch auch als Lehrende zu einem Auslöser von guten Empfindungen, die unser Tier immer wieder suchen wird.
Würden wir nicht alle gern selbst so lernen und von anderen behandelt werden?!
(c) Clickerlabor
25. Mai 2024
Verhalten ist plastisch!
Verhalten ist kein Produkt, das nach einer bestimmten Investition von Training fertig ist und dann so bleibt.
Nein, Verhalten ist formbar: es verändert sich ständig und geht dadurch auch auf die nie gleichen Aussenbedingungen unserer Umwelt ein.
Nur so haben wir Lebewesen über die Jahrtausende überlebt: indem wir Verhalten anpassen konnten!
Es ist ganz normal, dass veränderte Umweltbedingungen auch die Wertigkeiten von Futter verschieben: Während mir meine Ponys.nach Ablauf der Weidezeit auf einem schon länger geöffneten Stück Gras von alleine entgegenkommen, hole ich sie am ersten Tag auf dem neuem Weidestück von dort mit Clickertasche ab:
Tiere sind unglaublich gut darin, Wertigkeiten gegeneinander abzuschätzen. Die Dauer der Weidezeit kann hier ebenso eine Rolle spielen wie Entfernung, Wetter, Insekten oder andere Puzzleteilchen. Fest verankerte Clicker-Rituale, wie das bei Fuss laufen, einem Target folgen oder das Wippen nach dem Reinholen haben dabei einen für uns Menschen hilfreichen Einfluss auf ein freudiges Folgen.
Die durch den Clicker ausgeschüttet Endorphine heben den Wert des Futters, das ja mit Gras konkurrieren muss, dann zusätzlich!
Dass Tiere (und auch wir Säugetiere der menschlichen Art) lohnenswerte Verhalten wieder zeigen, wird mit dem Lerngesetzt der positiven Verstärkung beschrieben. Was als lohnenswert empfinden wird, kann allerdings veränderlich sein!
Als Clickertrainererin bin ich mir über die Flexibilität von Verhalten bewusst und habe die Möglichkeit, mein eigenes Verhalten und die für mein Tier motivierenden Ziele so zu gestalten, dass die Trefferquote für erwünschtes Verhalten unter ständig geänderten Aussenbedingungen immer höher wird.
Lernen und Verhalten sind ein Prozess!
Was für eine erfüllende Reise der faszinierenden gewaltfreien Kommunikation mit einer anderen Lebensform!
(c) Clickerlabor
9. Juni 2024